Wie gestalte ich meinen Balkon insektenfreundlich?

Balkonien

Leitsätze

  • Einheimische Pflanzen. Nicht aus patriotischen Gründen, sondern den Insekten zuliebe, die sich mit unbekannten Pflanzen schwer tun.
  • Blütenpflanzen. Sie sollen blühen, möglichst lange. Algen, Farne oder Moose sind spannend & ökologisch sehr wertvoll, aber für unsere Bestäuber uninteressant.
  • Kein Gift einsetzen. Es tut den Insekten nicht gut.
  • Erde torffrei und eher mager.

Das ist es schon, so einfach geht's!

Pflanzenliste

Die Liste könnte - zum Glück - endlos weitergeführt werden. Aber warum nicht irgendwo anfangen?

  • Hornklee (Lotus corniculatus)
  • Echter Dost/Oregano (Origanum vulgare)
  • Wasserdost (Eupatorium cannabinum)
  • Wilde Möhre (Daucus carota)
  • Natternkopf (Echium vulgare)
  • Nickende Distel (Carduus nutans)
  • Witwenblume (Knautia arvensis)
  • Rundblättrige Glockenblume (Campanula rotundifolia)
  • Steinquendel (Calamintha nepeta)
  • Blutweiderich (Lythrum salicaria)
  • Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa)
  • Eigentlich alle Küchenkräuter - einfach einen Teil davon blühen lassen!

 

Wo einkaufen & worauf achten:

  • Wildstauden.ch (Bio und selber vor Ort gezogen).
  • Stiftung Bühl (hier wird ausserdem eine Ausbildungstätte für Behinderte unterstützt; ausserdem Bio Knospe).
  • Bioterra  (Bio- und Naturgärten sind hier das Kerngeschäft, nicht nur Saatgutverkauf, sondern auch Beratung und Öffentlichkeitsarbeit).
  • Das Gardencenter im Super- oder Baumarkt hat in der Regel auch Wildblumen und -stauden im Angebot, hier muss halt einfach genau hingeschaut werden - manchmal ist die "einheimische" Pflanze eine Zuchtvariante oder aus dem ferneren Ausland importiert.
  • Bacher in Langnau (sehr grosses Angebot; auch hier empfiehlt sich genaues Hinschauen, wie beim Supermarkt).

Wildbienenhotels

HOTEL IST GUT, RESTAURANT IST (VIEL) WICHTIGER!

Der Schüssel ist das Futterangebot. Anders gesagt, wenn der Platz knapp wird, lieber eine Wildstaude mehr und dafür ein kleineres oder kein Bienenhotel.

Wildbienenhotels können gekauft oder selber gebaut werden, im Grundsatz ist es aber wirklich sehr einfach: Wildbienen brauchen Löcher. Unser Beitrag ist, die fertigen Löcher zur Verfügung zu stellen oder das Rohmaterial, in dem die Bienen ihre Löcher selber bohren können. Das kann ein Stück Holz mit Bohrlöchern sein, eine Handvoll Schilf- oder Bambusrohre, die wir zusammenbinden, oder eine Eimer voll Gartenerde, den wir unbeaufsichtigt stehen lassen.

Zu beachten beim Löcher bohren:

  • Abgelagertes Hartholz verwenden. Weiches oder frisches Holz reisst & splittert schnell, wodurch Feuchtigkeit und mit ihr Pilze eindringen können.
  • Quer zur Faser im Holz bohren.
  • Nicht zu schmale Löcher im Holz: 2-8mm.
  • Genügend tiefe Löcher im Holz, resp. genügend lange Schilfrohre: 10cm.
  • Bambus- oder Schilfrohre innen glätten mit Rundfeile, sonst Verletzungsgefahr für Insekten,
  • Bambus- oder Schilfrohre hinten mit Ton oder Lehm verschliessen.