Naturstücke
Auf grünen Pfaden
Unsere Mitbewohner

Alles in der Siedlung - Häuser, Wege, Zäune, Gärten, Strassenränder usw. - kann irgendwo im Spektrum von schöner Eintracht mit der Natur bis zu deren vollständiger Verdrängung eingerichtet werden. Für die Bewohner ist ein bisschen Grünfläche eigentlich immer ein Plus, für die Bauherren leider zu oft in erster Linie eine Profitminderung, und die Gemeinde ist sich nicht immer sicher, wo sie steht.

Grüne Flecken erfreuen aber nicht nur einfach unsere Seele, sondern stellen die Umgebung zur Verfügung, in der kleine und kleinste Organismen leben. Blindschleichen, Fledermäuse, Spatzen und Igel sind uns in den vergangenen Jahrtausenden brav gefolgt, weil wir ihnen ganz nebenbei und ohne jede Absicht Strukturen zur Verfügung gestellt haben, in denen sie sich wohl fühlen. In den letzten Jahrzehnten haben wir jedoch angefangen, diese Strukturen Schritt um Schritt wieder wegzunehmen, anfänglich in gesegneter Ignoranz: Wir hatten die längste Zeit keine Ahnung, was wir taten, wenn wir Oberflächen versiegelten, Altbauten sanierten, unordentliche Böschungen aufräumten oder unsere Gärten und Äcker mit Pestiziden vollkleisterten.

Inzwischen wüssten wir es eigentlich besser. Doch der Verlust von Lebensräumen scheint sich eher zu beschleunigen als zu verlangsamen - in ganz offenkundlichem Zusammenhang mit der rasanten Bautätigkeit.

Alles in der Siedlung hat einen Naturwert. Höchste Zeit, dass wir unseren Blick dafür schärfen, wie dieser Naturwert verbessert werden kann.